Der reiche Gabentisch in der Region Eferding
Musikalische Begrüßung durch die Schaumburg Jagdhornbläser/Innen im Schlosshof:
„Im Eferdinger Landl tragt ma gern a greans Gwandl“
Ökonomierat Ludwig Schurm, Bezirksobmann des OÖ Bauernbundes, begrüßt die Anwesenden und bedankt sich beim Hausherrn Georg Starhemberg für die Gastfreundschaft.
Georg Starhemberg, als Forstwirt selbst Teil der abendlichen Gesellschaft, nimmt Stellung zu seinem Haus und zu seinem Wald.
Das Haus soll leben, soll geöffnet werden, die Menschen sollen es nützen dürfen, aber es soll nicht überfordert werden.
Auch der Wald, derzeit mit viel „Stress“ belastet, brauche die Achtsamkeit, er brauche das verstärkte Bewusstsein im Sinne der Enzyklika „Laudato si“.
Ludwig Schurm bezeichnet den Bezirk Eferding als den „vielfältigsten und feinsten Bezirk“, als „Schaufenster für viele Konsumentinnen und Konsumenten".
In einer Talkrunde, geleitet von Ing. Thomas Jungreuthmayer, kommen die einzelnen Interessensgruppen der Landwirtschaft in der Region zu Wort:
Alfred Holzer als engagierter Biobauer, Klaus Hraby, EFKO-Geschäftsführer, Karl Grabmayr für die bäuerlichen Direktvermarkter, die Bezirksbäuerin Klaudia Ritzberger, Johann Auer, Geschäftsführer Lagerhaus Eferding und Clemens Berger, Landjugend Eferding.
Sie nehmen Stellung zu den vielen Problemen, mit denen die Landwirtschaft heute zu kämpfen hat.
Diese reichen vom Preiskampf am Lebensmittelmarkt - "Im Regal muss es billig sein" - , dem ausufernden Expandieren der Supermärkte, den Sorgen um den Arbeitskräftemangel bis hin zum Klimawandel.
Aber Alfred Holzer formuliert auch positiv:
"In keiner Branche kann man ein Produkt von Beginn an so betreuen wie in der Landwirtschaft"
Der Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer beginnt sein Statement mit der Feststellung, dass die Kirche von der Landwirtschaft lernen und auf sie hören solle.
Genossenschaft, so der Bischof, kommt von Genuss und genießen.
Er erzählt von seiner bäuerlichen Kindheit in Haibach:
Vom Großvater habe er noch gelernt, Kornmandln zu bauen, er habe Versuche gemacht, mit der Sense zu mähen, im Alter von 5 Jahren gab es schon Versuche, mit dem Traktor zu fahren.
Vieles habe sich in der Landwirtschaft „zur Freiheit“ verändert.
Den historischen Blick auf die Bauernführer Christoph Zeller, Stefan Fadinger und David Spat – eng verbunden mit Haibach und St. Agatha – verbindet der Bischof mit dem Stolz und dem Selbstwertgefühl der Bauern.
Er verweist auf den Dokumentarfilm „BAUER UNSER“ von Robert Schabus, der Alternativen aufzeigt und zitiert einen Satz aus dem Film: „Ich seh mich als Bauer, und das ist für mich cool!“.
Der Bischof spricht aber auch die Probleme im zwischenmenschlichen Bereich an.
Die Sprachlosigkeit, die Probleme zwischen JUNG und ALT, …..
Als Kirche müsse der Blick auf die größere Wirklichkeit Gottes gerichtet sein:
Was ist das Ziel, was dient der Schöpfung, wie geht das Miteinander?“
Zum Schluss verweist der Bischof noch auf die Bedeutung der Kooperation zwischen Kirche und Landwirtschaft, auf die Bräuche, die im Leben eine wichtige Funktion haben, und auf die Feier des Sonntags als Geschenk Gottes.
Wir brauchen Bräuche, sie haben Bedeutung für die Herkunft und für die Zukunft.
Ein guter Brauch wurde auch gleich nach dem offiziellen Teil gepflegt:
Essen und trinken, reden und Gemeinsamkeit pflegen.
Gelungener Abend im schönen Ambiente des Schlosses und bei traumhaftem Sommerwetter!
Text: Ingrid Neundlinger
Bilder:Max Neundlinger